Zweite mit Heimsieg gegen Mering

Am Samstag den 04.02.2023 empfingen wir die Gäste aus Mering 3, die sich nach einiger Parkplatzssuche mit etwas Verspätung bei uns einfanden.

An Brett 7 und 8 hatten es Eddi Sigl und Marc Förster mit zwei ungewerteten Gegnern zu tun, die sich nicht als Platzpatronen entpuppten, sondern direkt mit scharfen Varianten den Angriff suchten. In der Eröffnung flog einiges caissanisches Holz mit wenig Kompensation vom Brett und Marc musste an Brett 8 die erste Partie abgeben. Leider von starken Bauschmerzen geplagt, versuchte Eddi an Brett 7 noch einige Fallen zu stellen, wurde allerdings auch nach Hause geschickt - wir wünschen ihm gute Besserung!

Nach dem besorgniserregenden Fehlstart zeigte Harald Neukam allerdings am dritten Brett wieder einmal, dass er sich vorzüglich mit Holz auskennt. Nachdem sein Gegner gut aus der Eröffnung herausfand und sich in eine Stellung mit leichtem weißen Vorteil spielte, schob dieser übermotiviert den f-Bauern zu früh zum Angriff, weshalb Harald das Blatt nach den resultierenden Abwicklungen zugunsten der schwarzen Steine wenden konnte. Nachdem der unter Druck geratene Gegner abermals bei den in Frage kommenden Bauernvorstößen fehlgriff, drechselte sich Harald einen gedeckten Freibauern und setzte mit einem Turmeinfall den Schlusspunkt zum vorläufigen 1 zu 2.

An Brett 5 spielte ich (Simon) mich aus der Eröffnung heraus mit einem ungewohnt präzisen Mittelspiel in eine angenehme Stellung, in der nur Schwarz besser stehen konnte. Durch einen suboptimalen Figurenabtausch zweier Springer vergeigte ich diesen Vorteil allerdings direkt wieder und überführte die Partie ein laut Engine remisliges Turmendspiel. Da es aber auch dort objektiv nur für Schwarz etwas zu holen gab, versuchte ich den Druck bestmöglich aufrecht zu erhalten und den Weißen wiederholt vor Probleme zu stellen. Im kniffligen Endspiel patzten wir uns dann netterweise abwechselnd Remis und Schwarzsieg gegenseitig zu - die Stockfish-Evaluation hat die schmerzvolle Topographie einer schwarzen Stichsäge. Am Ende zeigt der Vorteil-Balken allerdings nach unten und der Spielstand ein 2 zu 2.

Mering bekam es an Brett 6 mit dem sich in Top-Form befindlichen Eli Bergen zu tun, der als Weißer früh einen Doppelangriff mit seiner Dame fand, dessen Preis eine kompromittierte Bauernstruktur am Königsflügel war. Eli schätzte allerdings richtig ein, dass diese Kompensation für Schwarz bei weitem nicht ausreichte, simplifizierte die Stellung und dominierte für den Rest der Partie das Spiel am entscheidenden Damenflügel. Die selbst laut Stockfish fehlerlose Partie brachte uns zunächst die Wende gegen die Gäste.

Felix Herbst legte an Brett 2 direkt mit der nächsten fehlerlosen Partie nach und spielte seinen Gegner vom Mittelspiel bis ins Endspiel - man muss das so deutlich sagen - komplett an die Wand. Den soliden Mehrbauern im Zentrum, den er sich im Übergang von Eröffnung zu Mittelspiel ergaunerte, ließ er nicht mehr los, unterband schrittweise jegliches Gegenspiel und baute seinen Vorteil Zug um Zug gnadenlos aus. Im gewonnenen Bauernendspiel hatte sein Kontrahent dann genug gesehen.

Mit der Hoffnung auf einen weiteren matchentscheidenden halben Punkt verfolgten wir die Partie von Werner Sedelmayr an Brett 4, die für die Zuschauer zu eine Achterbahnfahrt der Gefühle wurde. Aus der Eröffnung heraus spielte sich Werner in eine sehr vielversprechende Stellung, deren Angriffspotenziel für Weiß nach einem unvorteilhaften Abtausch zweier Springer verpuffte, da die schwarzen Bauern nunmehr die weißfeldrige Diagonale zu deren König, der quasi schon deckungslos dastand, endgültig verplombten. Nach diversen Abtäuschen fand Werner das objektiv völlig korrekte Läuferopfer, um nochmals Gewinnchancen für die Caissaner zu eröffnen - die resultierende scharfe Stellung, verursacht durch die Abgabe einer Figur, erhöhte bei einigen Vereinskollegen leicht den Blutdruck. Diese Spannung steigerte sich nochmal, als Werner nicht die richtige Fortsetzung fand und Schwarz zeitweise eine Gewinnstellung ermöglichte. Unser Routinier gab aber selbstverständlich nicht klein bei und erspielte in einem Abnutzungskampf noch das so wichtige Remis und damit für die Mannschaft den Matchsieg!

Die letzte laufende Partie an Brett 1 wurde somit zur Formsache degradiert. Unser Präsident spielte ebenso eine perfekte Partie, die in einer dominanten Stellung für Schwarz mündete, vereinbarte angesichts des Matchstandes ein Remis und schickte uns in den Feierabend.

Durch Nervenstärke in einigen Partien, die gut und gerne anders hätten laufen können, und brillantes Schachspiel in mindestens 3 Musterpartien sicherten wir uns somit mit 5 zu 3 den Sieg gegen die Gäste aus Mering.

Damit ist der Ligastand aktuell:

  1. SK Caissa 2, 6 MP bei 20,5 BP
  2. Kriegshaber 5, 6 MP bei 20 BP
  3. Schachfreunde Augsburg 6, 5 MP bei 18,5 BP
  4. Thierhaupten, 5 MP bei 18 BP
  5. SG Augsburg 3, 5 MP bei 17 BP
  6. Lechhausen 2, 4 MP bei 16,5 BP
  7. Mering 3, 1 MP bei 11,5 BP
  8. Kriegshaber 6, 0 MP bei 6 BP (MP = Mannschaftspunkte; BP = Brettpunkte)

In einem Monat, am 04.03.2023, treten wir auswärts im Spitzenduell gegen Kriegshaber 5 an, die sich in dieser Saison in herausragender Form befinden. Das wird eine ganz heiße Kirsche. Auch wenn es ein Auswärtsspiel ist, freuen wir uns, wenn ihr wieder zum Zuschauen und Daumen drücken vorbeikommt!

Ansonsten sehen wir uns immer Donnerstag ab 20 Uhr im 1. OG der Kresselsmühle, bis dahin!

Zweite mit Heimsieg gegen Mering
Share this