Das junge Wolfsrudel in Kriegshaber

Am Samstag, den 02.04.2022 traten gleich 4 der Neuzugänge des SK Caissa hochmotiviert beim 1400-DZW-Turnier des SK Kriegshaber an. Das mit 19 Teilnehmern gut besuchte Turnier wurde in Gruppen eingeteilt, wovon in jeder um den Gruppensieg und den diesbezüglichen Pokal gefochten wurde. Mit von den Partien waren Teilnehmer aller Altersgruppen und Schachhintergründe. Die Turnierführung war vorbildlich, die Räumlichkeiten gemütlich und die Atmosphäre angenehm. An dieser Stelle sei ausdrücklich und herzlich Herrn Frank und dem SK Kriegshaber für die wunderbare Organisation und Durchführung gedankt.

In Gruppe A (Bergen, Botia Mena, Wiedl, Dörr) entbrannte mit Bergen vs. Botia Mena sogleich ein heißumkämpftes vereinsinternes Duell im Katalanisch-Königsinder. Im Mittelspiel versuchte Botia Mena mit einem invasiven Läuferzug die weiße Stellung aufzumischen (Botia Mena: „YOLO“). Bergen verkürzte daraufhin kaltblütig mit einem taktischen Figurgewinn die schwarze Lebenserwartung. Danach konnte Bergen gegen Wiedl erneut mit seinem Katalanisch-Repertoire glänzen und zerlegte die Opposition mit dem berühmt berüchtigten katalanischen Läufer. Nach solidem Figurgewinn in der Eröffnung ließ er die schwarzen Steine nie mehr in die Partie zurückkommen. Im Finalspiel Bergen-Dörr in einem Quasi?-Englisch konnte Bergen im Mittelspiel seinen Kontrahenten ausmanövrieren, dessen Stellung innerhalb weniger geschickter Handgriffe implodierte. Mit einer beeindruckenden Siegesserie griff Bergen somit nach dem Pokal in den Topgruppe.

Die Gruppe D (Leinweber, Klein T., Klein C., Rothbauer) wurde durchweg von unserem kompetitiven Jungtalent dominiert. Man munkelt, dass angesichts eines merklichen Katers der Endgegner von Leinweber vor allem die Pizza war (Leinweber: „Ich muss gleich kotzen.“). In Spiel 1 stahl er Rothbauer im Franzosen mit seinem Tarrasch im Mittelspiel zahlreiche Figuren und im Endspiel die Show (Leinweber: „Wir sind Gucci.“). Beendet wurde die Partie mit einem Ménage-a-trois dreier Damen. In Partie 2 gegen Klein-Senior (Klein C.) im Four-Knights fing unser sympathischer Cowboy den weißfeldrigen Läufer mit seinem Lasso ein und brandmarkte wenige Züge später die weiße Dame. Klein-Junior wurde von Leinweber in Partie 3 im Vienna mit frühem Figurgewinn überrumpelt - der Gegner fand aber kreatives Gegenspiel (Leinweber: „Ich war echt angepisst!“). Im Übergang zum Endspiel fand Leinweber dann die spielentscheidende Taktik, indem er zwei Läufer unangenehm aufspießte und damit den zweiten Pokal nach Hause holte.

In Gruppe E duellierte sich Götz gegen ungeratete Wildcards mit Überraschungspotenzial (Götz, Al Wheebi, Kalleder). Gegen Al Wheebi konnte sich Götz im London-System in eine gute Mittelspielstellung manövrieren und mit einer Ablenkungstaktik einen Figurgewinn zum Sieg verwandeln.

In der Spieleröffnung im Franzosen stiegen sich bei Götz in Partie 2 gegen Kalleder die schwarzen Steine gegenseitig auf die Füße. Unter dem unangenehmen Druck der weißen Steine verwandelte sich die Stellung von Götz allerdings in einen Diamanten a.k.a. gedeckter Freibauer auf der C-Linie. In Zeitnot versuchte Kalleder mit Drohungen von Dauerschach und einem Mattangriff das gewendete Blatt umzublätter, konnte sich aber letzten Endes nicht mehr retten. Damit ging auch der Sieg in der Gruppe E an den SK Caissa

Mit 3 Pokalen in den prall gefüllten Taschen konnte der SK Caissa nun die Augsburger Innenstadt unsicher machen - ein rundum gelungener Abend für unseren Schachclub.

Das junge Wolfsrudel in Kriegshaber
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